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Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland

Interview der Deutschen Welle mit Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos

Der Leiter des MOG antwortet auf die Kritik in den griechischen Medien.

News vom 10.05.2021

Das Interview wurde am 1. Μai 2021 von Panagiotis Kouparanis in Berlin geführt:

Geschichtsrevisionismus der deutschen Besatzungszeit in Griechenland?

Das deutsche Forschungsprojekt „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ nimmt zur Kritik in den griechischen Medien Stellung. Interview der DW mit Professor Nikos Apostolopoulos.

    Flyer des MOG auf Griechisch
Flyer des MOG auf Griechisch
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In den letzten Monaten ist das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Memories of the Occupation in Greece“ (MOG) der Freien Universität Berlin in den griechischen Massenmedien und im Internet heftig kritisiert worden. Das Projekt besteht aus einem Zeitzeugenarchiv mit Dutzenden lebensgeschichtlichen Interviews zur deutschen Besatzungszeit in Griechenland und aus der darauf basierenden Bildungsplattform. Letztere wurde für den Schulunterricht dieser Geschichtsperiode in Zusammenarbeit mit griechischen Wissenschaftlern entwickelt. Die Hauptkritik gegen das Projekt besteht darin, es sei Teil der Bemühungen des offiziellen Deutschlands, griechische Ansprüche auf Reparationen und Restitutionen möglichst zu verhindern sowie eine andere Interpretation der Geschichte zu lancieren. In einem Interview mit der Deutschen Welle antwortet der Leiter des MOG Projekts, Professor Nikos Apostolopoulos, auf die Kritik.

Deutsche Welle: Kritiker Ihres Projekts wie z. B. der griechische „Nationale Rat für Entschädigungsforderungen an Deutschland“ vertreten die Auffassung, dass das Ziel des MOG-Projekts nicht mehr und nicht weniger als die Revision und Verfälschung der Geschichte der Besatzungszeit ist. Sie werfen Ihnen vor, die Bedeutung des Widerstandes der Griechen gegen die deutschen Besatzer zu schmälern. Indem Sie die Gräueltaten der Nazis als "Vergeltungsmaßnahmen" bezeichnen, wälzen Sie die Verantwortung dafür auf die nationalen Widerstandsorganisationen ab. Was ist Ihre Antwort auf diese Anschuldigungen?

Nikos Apostolopoulos: Sowohl im Hinblick auf die Ziele des Projekts „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ als auch bezüglich der Inhalte des Archivs und der Bildungsplattform sind die Vorwürfe des Revisionismus und der Geschichtsverfälschung sowie der Versuch, die Verbrechen der Nazis in Griechenland zu verharmlosen, unzutreffend und unbegründet. Gleiches gilt für die angebliche Verharmlosung der Bedeutung des Widerstandes, dem in der Bildungsplattform eine eigene umfangreiche Lehreinheit mit reichhaltigem Zusatzmaterial gewidmet ist. Besonders die Lehreinheit „Vergeltung und Massaker“ der griechischen Bildungsplattform behandelt die Frage der NS-Kriegsverbrechen gegenüber Griechenland unter Nutzung der Zeitzeugeninterviews von Argyris Sfountouris aus Distomo und Giota Koliopoulou-Konstantopoulou aus Kalavryta sehr differenziert und mit historischer Akribie. Das Gleiche gilt auch für die entsprechenden Lehreinheiten „Widerstand“ und "Kriegsverbrechen" in der deutschen Version der Bildungsplattform. Der Ausdruck „Vergeltung“ impliziert übrigens keineswegs, dass die Besatzungstruppen berechtigt gewesen sind, Massaker an Zivilisten zu verüben. Der Begriff ist einfach (in Griechenland) historisch gewachsen. Er findet sowohl in wissenschaftlichen Studien, als auch in journalistischen Beiträgen – sogar in der Zeitung (der kommunistischen Partei) „Rizospastis“ Verwendung.

 

Kritik wird nicht nur an der Bildungsplattform geübt, sondern auch am MOG-Archiv, das über 90 Zeitzeugenberichte von Menschen enthält, die die Besatzung erlebt haben. Laut Giorgos Margaritis, Geschichtsprofessor an der Aristoteles-Universität Thessaloniki, führt die Auseinandersetzung mit der Besatzungszeit auf der Grundlage persönlicher mündlicher Zeugnisse tatsächlich zu einer Revision historischer Dokumente und damit zu einer Minderung der Verantwortung Nazi-Deutschlands. Legen Sie mehr Wert auf Zeitzeugenberichte als auf Dokumente?

Die Verwendung von Zeitzeugenberichten im Geschichtsunterricht und die Methode von Oral History im Allgemeinen sind besonders wichtige Tools bei der Vermittlung von Geschichte. Ihr Einsatz im Unterricht erleichtert keinesfalls die Geschichtsverfälschung oder die Manipulation. Im Projekt „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ wurden die Interviews nach strengen wissenschaftlichen (und didaktischen) Kriterien ausgewählt und mit reichhaltigem historischen Begleitmaterial sowohl aus griechischen historischen Quellen als auch von anerkannten internationalen Organisationen und Einrichtungen wie dem Anne-Frank-Haus, dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem, den Archiven des Internationalen Komitees des Roten Kreuz usw. verknüpft. Dadurch wird deutlich, dass keine Bevorzugung der Zeitzeugenberichte angestrebt wurde, sondern eine ausgewogene Nutzung aller wichtigen Quellen stattfindet.

Zum einen wird die Darstellung von einer „Geschichte von unten“ gefördert: Durch die Erfahrungsberichte der Zeitzeugen der NS-Besatzung kommen die Lernenden mit Primärmaterial in Berührung, kultivieren Einfühlungsvermögen und entdecken wenig erforschte Aspekte der Geschichte zu zentralen Themen wie „Widerstand“, „Holocaust“, „Konzentrationslager“, „Kriegsverbrechen (in Form von Vergeltungsmaßnahmen und Massaker)“, „Hunger“, „Kriegsalltag“. Zum anderen wird die Subjektivität der erlebten Erfahrungen und mehrfach wiedergegebenen Erinnerung der Zeitzeugen durch ein umfangreiches Material auf der Website und in der Bildungsplattform in die allgemeine Geschichte historisch eingeordnet. Den Schülerinnen und Schülern wird dadurch eine umfassende und ausgewogene historische Kontextualisierung geboten. So werden die Zeitzeugenberichte mit über 1200 digitalisierten Dokumenten ergänzt, für die wir bei den entsprechenden Institutionen (überwiegend Archive) die Nutzungsrechte für Bildungszwecke erworben haben. Darunter befindet sich auch ein ausführlicher Auszug aus einem Artikel von Professor Giorgos Margaritis über die „ELAS“, die größte der bewaffneten Widerstandsorganisationen in Griechenland während der deutschen Besatzung.

 

Die Zeitzeugenberichte sind wesentlicher Bestandteil der MOG-Bildungsplattform – ein Projekt, das darauf abzielt, die Besatzungszeit an Schulen zu unterrichten. Kritik an diesem Projekt wird nicht nur von denjenigen geübt, die den Wert von Zeitzeugenberichten (und Oral History an sich) von vornherein ablehnen, sondern auch von deren Befürwortern. Letzere weisen darauf hin, dass die Verwendung der mündlichen Zeugnisse der Bildungsplattform in Schulen, die Kenntnis ihres historischen Kontextes voraussetzt, z. B. Nationalsozialismus, Konzentrationslager, Zweiter Weltkrieg. In der Annahme, dass der Geschichtsunterricht dieser Periode im griechischen Bildungssystem weiterhin nicht ausreichende Aufmerksamkeit findet, bezweifeln sie, dass Pädagogen in der Lage sein werden, die Zeitzeugnisse entsprechend zu bewerten.

Αποτέλεσμα αναζήτησης στην ιστοσελίδα του MOG

Suchergebnis auf der MOG-Webseite

In der Tat setzt die Auseinandersetzung mit Zeitzeugenberichten in der Unterrichtspraxis die Kenntnis ihres historischen Kontextes voraus, wie Sie zu Recht betonen. Aus diesem Grund werden die Berichte und Erfahrungen der Zeitzeugen, die sie dem Projekt anvertraut haben, sehr behutsam und respektvoll (bewertet und) ausgewertet. Im Bewusstsein der Notwendigkeit, sie wissenschaftlich zu erschließen sowie mit historischen Quellen - primären und sekundären, archivalischen und multimedialen – zu ergänzen, wurden einführende Texte und didaktische Hinweise für jede thematische Einheit erstellt, um dem Lehrenden Hinweise und Hilfen zur Nutzung und Auswertung des Materials zu geben. Zusätzlich bietet eine interaktive Zeitleiste den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die individuellen Erfahrungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Kontext der griechischen, europäischen und globalen Geschichte multiperspektivisch und vergleichend zu betrachten und einzuordnen. Es wird darauf hingewiesen und empfohlen, sowohl bestehende Schulbücher als auch zusätzliches maßgebliches Informationsmaterial zu verwenden, um das notwendige historische Umfeld zu schaffen, in dem die einzelnen Module der Bildungsplattform miteinander gekoppelt werden und interagieren.

Dadurch wird deutlich, dass das MOG-Material in erster Linie komplementär zu den vorgesehenen Schulbüchern genutzt werden kann und sie nicht ersetzt. Darüber hinaus bietet die sehr sorgfältige Strukturierung der thematischen Module verschiedene Optionen und digitale Bildungswerkzeuge für die Pädagogen, um sie bei der Gestaltung ihrer eigenen Lehreinheit einzusetzen. Auch eigene Unterrichtsentwürfe lassen sich mit Inhalten aus der Bildungsplattform kombinieren und an die eigenen Lehrziele anpassen.

 

Haben deutsche Schulen Interesse an der Nutzung der MOG-Bildungsplattform bekundet?

Ein Blick in die deutschen Schulbücher zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs zeigt, dass die deutsche Besatzung Griechenlands im deutschen Bildungssystem nahezu unbekannt ist. Die Verfügbarkeit des MOG Archivs und der Bildungsplattform in Deutschland bekannt zu machen und deren Nutzung zu propagieren, war von Anfang an eines der wichtigsten Ziele und Eckpfeiler des Projekts. In Einzelfällen hat es eine Nutzung des Materials durch deutsche Schulen gegeben, z.B. im Rahmen des deutsch-griechischen Schüleraustausches. Das MOG Projekt wurde auf verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland vorgestellt, an denen deutsche und griechische Lehrerinnen und Lehrer mit großem Interesse teilgenommen haben. Die deutschsprachige Bildungsplattform wurde am 25.11.2020 online in deutscher Sprache bei einer Beteiligung von ca. 100 Personen vorgestellt. Die geplanten Workshops und Lehrerfortbildungen im Frühjahr 2021 mussten leider aufgrund der Pandemie auf einen späteren Termin verschoben werden. Sie werden auf jeden Fall stattfinden, sobald die entsprechenden Finanzmittel rechtzeitig bereitgestellt werden.

Die emeritierte Professorin der Universität Thessalien Riki Van Boeschoten und der ehemalige Direktor der Fondation Auschwitz in Brüssel, Yiannos Thanasekos, begrüßen in einem Beitrag in der Zeitung „Efsyn“ die Verwendung von mündlichen Zeitzeugenberichten, kritisieren aber die MOG-Bildungsplattform für die „gänzliche Absenz“ einer "fundierten" Darstellung der „niemals verjährenden“ und aktuell bestehenden Entschädigungsforderungen Griechenlands an Deutschland. Der einzige Hinweis auf die deutsche Wiedergutmachung auf der MOG-Webseite wird im Abschnitt „Gedenken“ erwähnt, nicht als Anspruch der Gegenwart, sondern als etwas, das definitiv der Vergangenheit angehört. Die beiden Professoren mutmaßen, dass dies eine Art „Rückzug“ Ihrerseits angesichts der deutschen Absicht sei, „die brennende Frage der griechischen Forderungen zu vergessen“. Ist dem so?

Wenn das MOG-Projekt zu irgendetwas deutlich beiträgt, dann zur Bewahrung der Erinnerung und zur Auseinandersetzung mit der offenen Frage der Wiedergutmachung, die sowohl auf der Webseite als auch im Archiv und in der Bildungsplattform thematisiert wird: In vielen Zeitzeugenberichten wird ausdrücklich auf die Frage der Wiedergutmachung Bezug genommen. In der Bildungsplattform gibt es die Lehreinheit „Vergeltungsmaßnahmen und Massaker“ auf Griechisch und „Kriegsverbrechen“ auf Deutsch. Das Thema „Reparationen“ war auch ein häufiger Diskussionspunkt bei Veranstaltungen zur Präsentation des Projektmaterials in Anwesenheit deutscher und griechischer politischer Akteure. Das MOG-Projekt ist ein Instrument des Erinnerns, nicht des Vergessens, und das schließt alle Aspekte ein, die mit der Zeit der deutschen Besatzung in Griechenland verbunden sind, einschließlich der Wiedergutmachung.

Unserer Kenntnis nach, ist MOG derzeit das einzig in dieser Form existierende didaktische Angebot für Schulen (Lernwerkzeug im Schulwesen), das Unterrichtsmaterialien zu dieser Geschichtsperiode der gesamten griechischen und deutschen Lerngemeinschaft bereitstellt und einen erheblichen Teil seines Inhalts dem Thema Wiedergutmachung widmet. Möglicherweise basiert die Kritik auf einer begrenzten inhaltlichen Kenntnis der Lehreinheiten in der Bildungsplattform. Manche Lücken und Mängel auf der Webseite des Projekts, auf die seit der öffentlichen Präsentation der Bildungsplattform am 2. Dezember 2020 zu Recht hingewiesen wurde, sind in der Zwischenzeit identifiziert und korrigiert worden.

 

Ausschlaggebend für die „subversive“ Rolle, die Ihr Projekt spielen soll, ist für viele Ihrer Kritiker die Tatsache, dass MOG auch vom „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ des Auswärtigen Amtes und von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ in Berlin finanziert wird. Wie lauten die Bedingungen der deutschen Seite?

Ο Ευστάθιος Χαϊτίδης εξιστορεί στη μαρτυρία του τη σφαγή στο χωριό του, τους Πύργους Εορδαίας, τον Απρίλιο του 1944

Efstathios Chaitidis erzählt in seinem Zeitzeugenbericht von dem Massenmord im April 1944 in seinem Dorf, Pyrgous, in Eordea

Ich habe wiederholt betont, dass ein großer Teil der Kosten des 2016 gestarteten Projekts, mehr als 75 %, für die Erstellung des Archivs der mündlichen Zeitzeugenberichte aufgewendet wurde. Die zum Projektbeginn vorhandene Software, die von der Freien Universität Berlin für die Bearbeitung und Integration der Zeitzeugeninterviews zur Verfügung gestellt wurde, musste deutlich erweitert werden. Das gesamte Material durchlief nach der Aufnahme und Speicherung der Interviews verschiedene Bearbeitungsstufen wie Transkription, Übersetzung und Untertitelung, historische Bearbeitung und Qualitätskontrolle. All dies, zusammen mit der organisatorischen und administrativen Unterstützung des Projekts, brachte erhebliche Personalkosten mit sich. Der Rest wurde für die Erstellung der Bildungsplattform und der bilingualen Lehreinheiten verwendet. Von besonderer Bedeutung ist aber, dass seitens der Förderer des Projekts in keiner Phase des Vorhabens ein inhaltliches, politisches, organisatorisches oder technisches Monitoring der Pläne und ihrer Umsetzung stattgefunden hat. Entscheidend war nur die Vollständigkeit des zugesagten Umfangs der Ergebnisse. Es gab auch nie einen Anlass oder einen Versuch, die Planung oder Ausführung des Projekts zu beeinflussen. Es hat bisher nur gemeinsame öffentliche Veranstaltungen gegeben, um den Fortschritt des Projekts zu demonstrieren und zu dokumentieren. Zum Projektende wird es noch eine abschließende Gesamtbewertung aus organisatorisch-administrativer Sicht geben, wie es bei jedem europäischen Projekt vorgesehen ist. Das MOG Projekt hat in Bezug auf externen Einfluss immer seine Autonomie behalten, die wichtigsten Projektarbeiten (Archiv, Bildungsplattform) sind weitgehend abgeschlossen.

 

Die Kritik, die in Griechenland geäußert wird, betrifft nicht nur das MOG-Projekt, sondern auch das Deutsch-Griechische Jugendwerk. Zu den Kritikern dieser Institutionen gehören alle Oppositionsparteien im griechischen Parlament. Ihr Haupteinwand ist, dass Deutschland diese Institutionen schafft, um die Debatte über die Besatzung auf die Erinnerung zu konzentrieren und die Debatte über Wiedergutmachung und Restitution zu vermeiden. Wird dieser Einwand zurückgewiesen?


Es handelt sich hier um eine politische Frage, die sich auf mutmaßliche Absichten im Zusammenhang mit der deutschen Außenpolitik, insbesondere gegenüber Griechenland, bezieht. In meiner Position als Leiter des MOG-Projekts fühle ich mich nicht berufen, eine solche Frage (politisch) zu beantworten. Die Frage der Reparationen taucht im MOG-Projekt, wie schon gesagt, mehrfach auf. Als Person und als direkt Betroffener, der in beiden Ländern lebt, sehe ich zwei Aspekte dieses Themas: Meine persönliche und wissenschaftliche Erfahrung führt mich zu der Einschätzung, dass die Einrichtung solcher Institutionen und die Finanzierung solcher Initiativen von guten Absichten getragen werden. Die Idee solcher Kultur-, Wissenschafts- und Bildungsinitiativen nach dem Zweiten Weltkrieg entstand aus einer ehrlichen Einsicht deutscher Schuld und Verantwortung gegenüber Griechenland und stellt eine ernsthafte Initiative zur Aufarbeitung der Erinnerungen und zur Vergangenheitsbewältigung dar.

Andererseits ist aus meiner Sicht die Frage der Wiedergutmachung der durch die deutsche Besatzung in Griechenland verursachten Schäden und der daraus resultierenden Schulden Deutschlands gegenüber Griechenland nicht abgeschlossen, obwohl Deutschland - mit zum Teil nicht zweifelsfrei stichhaltigen, und hauptsächlich formal juristischen Argumenten - darauf besteht, dass dies nicht mehr Gegenstand von gegenseitigen Gesprächen zwischen den beiden Ländern sein kann, weil das Thema abgeschlossen sei. Dieses Verhalten und die Tatsache, dass gleichzeitig andere Fragen im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Besatzung anders behandelt werden, erzeugt auf griechischer Seite zu Recht Misstrauen. Diese Haltung ist widersprüchlich und das MOG-Projekt leidet unter diesem Widerspruch. Mein Vorschlag ist: Der Dialog muss offen bleiben und auf politischer Ebene baldmöglichst mit dem Ziel geführt werden, eine konstruktive und gerechte Lösung zu finden.

Quelle: https://p.dw.com/p/3sn6h 

Übersetzung ins Deutsche: MOG-Team

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