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Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland

Trauer um Isaak Mizan

Am 28. Mai 2021 ist Isaak Mizan, der letzte Auschwitz-Überlebende aus Arta, im Alter von 93 Jahren verstorben.  

News vom 31.05.2021

Zusammen mit weiteren 352 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Artas, darunter auch seine Familie, und weiteren 250 Jüdinnen und Juden aus Preveza, wurde er von den Deutschen am 24. März 1944 zunächst für eine Nacht im Kino "Orpheus" festgehalten. Zwei Tage später brachten sie sie nach Agrinio und hielten sie dort zwei Tage lang in den leeren Papastratos-Tabaklagern fest. Dort bekamen sie weder Wasser noch Essen. Daraufhin wurden sie nach Patras und von dort weiter nach Athen transportiert. 

Am Athener Larisa-Bahnhof mussten sie die Deportationszüge besteigen, die sie unter schrecklichen Bedingungen nach Auschwitz brachten. Am 10. April erreichten sie schließlich die Selektionsrampe. Während Isaak zusammen mit seinen Schwestern Mathildi und Elvira als "arbeitsfähig" eingestuft und nach Auschwitz-Birkenau gebracht wurde, schickte man seine übrigen Familienmitglieder (Mutter, Vater, zwei Schwestern und ihre Kinder) direkt in den Tod. Als Häftling mit der Nummer 182641 musste er im weiteren Verlauf eine Odyssee über die Konzentrationslager Oranienburg, Sachsenhausen, Ohrdruf und Buchenwald bis nach Bergen-Belsen ertragen, wo er schließlich im April 1945 befreit werden konnte. Seine Schwester Elvira und er waren die einzigen Mitglieder seiner Familie, die den Holocaust überlebten. Die jüdische Gemeinde der Stadt Arta wurde 1959 offiziell aufgelöst.  

Isaak Mizan hatte am 30. September 2016 in einem zweistündigen Interview für das Projekt "Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland" von seinem Leben, den schrecklichen KZ-Erfahrungen und den Schwierigkeiten bei seiner Rückkehr in die Heimat berichtet. Das Interview ist hier einsehbar: https://archive.occupation-memories.org/de/interviews/mog038.

Mit Isaak Mizan verlieren wir einen der letzten Auschwitz-Überlebenden Griechenlands, dessen Stimme und unermüdliches Engagement, die Erinnerungen wach zu halten, sehr fehlen wird.

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