Wichtige Begriffe
KKE (Kommounistiko Komma Ellados): Kommunistische Partei Griechenlands. Sie wurde nach dem Ersten Weltkrieg gegründet.
“Andartiko“: Der bewaffnete Widerstand in den Bergen.
EAM (Ellinikon Apeleftherotikon Metopon, Nationale Befreiungsfront): Sie wurde am Abend des 27.9.1941 von der kommunistischen Partei gegründet und war die größte Widerstandsorganisation in der griechischen Geschichte.
ELAS (Ellinikos Laikos Apeleftherotikos Stratos, Griechisches Volksbefreiungsharmee): Am 16. Februar 1942 verkündete die Nationale Befreiungsfront (EAM) die Gründung der Griechischen Volksbefreiungsarmee (ELAS), um den Kampf gegen die deutschen und italienischen Besatzungstruppen zu führen. Sie entwickelte sich zur stärksten militärischen Macht im griechischen Widerstandskampf.
EPON (Ethniki Panelinios Organosi Neon) Nationale Panhellenische Jugendorganisation, der EAM unterstellt.
EDES (Ethnikon Dimokratikon Eleftherotikon Metopo): Nationaler Republikanischer Griechischer Verband. Die größte nicht-kommunistische Widerstandsgruppe in Griechenland. Ab 1943 kam es zur Auseinandersetzung mit der ELAS als Beginn einer Reihe von innerstaatlichen Konflikten, die zum griechischen Bürgerkrieg führten.
Syntagma Eyzonon 5/42 EKKA: Nationale und Soziale Befreiung. EKKA wurde im November 1942 von einem Zirkel um Oberst Psarros gegründet. Die Entwaffnung der EKKA-Einheiten durch die ELAS gehört zu den Schattenseiten der ELAS-Geschichte.
Aris Velouchiotis: Er war der Anführer (Kapetanios) der Partisanen von ELAS und in dieser Funktion wurde er zu einer legendären Figur des Befreiungskampfes. Nach dem Krieg beschloss er, den Kampf fortzusetzen. Er wurde vom Apparat der KKE/ EAM nicht weiter unterstützt und von nationalistischen Jagdkommandos verfolgt. Er tötete sich selbst (Juni 1945). Sein als Trophäe abgeschnittener Kopf hing tagelang an einem Laternenmast der Stadt Trikala.
Napoleon Zervas: Der militärische Führer des republikanischen EDES. Ab Mitte 1942 stellte Zervas mit britischer Militärhilfe in Epirus Partisaneneinheiten gegen die Besatzung auf. Er ging nach dem Kriegsaustritt der Italiener mit der deutschen Wehrmacht ein Stillhalteabkommen (Gentlemen´s Agreement) ein. Nach dem Krieg wurde er Politiker.
Gorgopotamos: Am 25.11.1942 sprengten die Briten und ca. 150 „Andarten” (Widerstandskämpfer von ELAS und EDES) das mächtige Eisenbahnviadukt von Gorgopotamos. Es handelte sich zweifelsfrei um eine der größten Sabotageaktionen des Krieges in Griechenland.
Ethniki Allilegii (Nationale Solidarität): Sie wurde 1941 in Athen gegründet. Die Mitglieder der Organisation waren meistens Frauen, die Unterstützung für Verhaftete anboten.
PEAN (Panelinios Enosis Agonizomenon Neon): Panhellenische Union der kämpfenden Jugend, deren Kopf der dynamische Offizier Kostas Perrikos war. Ein Stoßtrupp der PEAN verübte am 20. September 1942 einen Sprengstoffanschlag auf das in der Athener Innenstadt gelegene Hauptquartier der gehassten griechischen Quisling-Organisation ESPO, die durch diesen Anschlag aus der politischen Landschaft verschwand.
PEEA: Politisches Komitee der Nationalen Befreiung. Am 10. März 1944 gründeten die EAM und deren bewaffneter Arm, die griechische Volksbefreiungsarmee (ELAS), in Viniani Evrytania (Mittelgriechenland) das Politische Komitee der Nationalen Befreiung. Es war eine provisorische Regierung, deren einzige Aufgabe es war, freie Wahlen durchzusetzen. Parallel verpflichtete sich die PEEA zur Reorganisation des Andartiko, zur Administration der befreiten Gebiete, Garantie der individuellen Freiheiten und Bekämpfung aller diktatorischen Regungen.
Sicherheitsbataillone (Tagmata Asfaleias): Sie repräsentierten die bewaffnete Kollaboration und waren einheimische freiwillige Waffenträger, Angehörige nationaler Organisationen und EAM-Gegner. Das Rückgrat der Sicherheitsbataillone stellten jene dar, die – aus politischen und/oder persönlichen Gründen – EAM-Gegner waren. Die Sicherheitsbataillone waren sowohl ein politisches als auch ein militärisch-polizeiliches Instrument gegen den Widerstand. Ministerpräsident Ioannis Rallis stellte im Herbst 1943 die Sicherheitsbataillone auf.
Kollaboratorische Regierungen: Eine Teilgruppe der Kollaborateure ist unter den Begriff „Quisling” zu fassen. Damit sind jene Kräfte und Personen gemeint, die auf einen Sieg der Achsenmächte spekulierten und durch Kollaboration politisch-ideologische Ziele oder materielle Vorteile zu realisieren suchten. In Griechenland war die Zahl der politisch-ideologisch motivierten Quislinge äußerst gering. Die drei kollaboratorischen Regierungen von Tsolakoglou, Rallis und Logothetopoulos waren zu einer Politik im engsten Einvernehmen mit den Achsenmächten verpflichtet.
Unternehmen Merkur: Nachdem die deutsche Wehrmacht in Griechenland einmarschierte und Athen am 27. April 1941 gefallen war, wurde Kreta zwischen dem 20. Mai und dem 1. Juni 1941 im Rahmen des „Unternehmens Merkur” durch Fallschirm- und Gebirgsjäger erobert. Trotz ihres späteren Erfolges erlitten die Angreifer hohe Verluste durch den starken Widerstand der kretischen Bevölkerung.
Hunger: Seit Okkupationsbeginn war das Land durch die britische Kontinentalblockade von Lieferungen von Überseewaren abgeschnitten. Die schlimmste Hungerperiode war der erste Winter 1941–42, in dem zehntausende Menschen starben.
Repressalien: Repressalien waren ein gern genutztes Mittel der deutschen Okkupationsherrschaft. Die bekanntesten Formen von Repressalien waren Geiselmorde, der Massenterror und Massenmord, die „Bandenaktionen” von SS und Wehrmacht und die barbarische Vernichtung ganzer Ortschaften. Diese blutige Repressionspolitik stand in unmittelbarer Verbindung mit dem strategischen Ziel der Deutschen, den Widerstand der Partisanen zu brechen.
Sühneaktionen: Rücksichtslose Tötung von Zivilisten (Greisen, Frauen und Kindern). Zu den schrecklichsten Sühneaktionen gehörte das „Unternehmen Kalavryta” zwischen Anfang und Mitte Dezember 1943, bei dem 25 Ortschaften niedergebrannt und 674 Männer sowie 22 Frauen und Kinder getötet wurden.
Das Massaker von Distomo (10.06.1944): Am 10. Juni 1944 massakrierte eine SS-Einheit als Vergeltung für einen Partisanenüberfall auf eine deutsche Kompanie 218 unbewaffnete Zivilisten in Distomo. Die Opfer von Distomo waren zumeist Frauen, Greise sowie 38 Kinder im Alter von 2 Monaten bis 10 Jahren
Märtyrerdörfer/ Märtyrerorte: Am Ende der deutschen Okkupation waren ca. 1.600 Dörfer und Kleinstädte zerstört. Im Jahr 1998 erließ die griechische Regierung ein Gesetz, das Orte, in denen zwischen 1941 und 1945 während der Jahre der Okkupation Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung begangen wurden, als „Märtyrerdörfer” anerkennt. Die emblematischsten sind Distomo und Kalavryta.
Shoah: Das hebräische Wort „Shoah“ (Katastrophe) steht für den Begriff „Holocaust“, der Judenvernichtung während des Zweiten Weltkrieges. Es verbreitete sich in Westeuropa vor allem wegen des neunstündigen Dokumentarfilms „Shoah“ von Claude Lanzmann (1985).
Die Bombardierung von Piräus: Einer der alliierten Luftangriffe war die Bombardierung des Hafens von Piräus im Januar 1944. Die Infrastruktur wurde gänzlich zerstört. Außer den Anlagen des Militärs bzw. der Kriegsmarine im Hafenviertel wurden alle umliegenden Wohnviertel stark getroffen.
“Klouves”: Ein offener Eisenbahngüterwaggon, mit Stacheldraht umgeben, auf dem "Sühnegeiseln" aufgeladen wurden. Er folgte direkt der Lokomotive an der Spitze eines Zuges, um eine abschreckende Wirkung auf Partisanen zu haben und alle Anschläge und Sabotage zu verhindern.
“Mploka”: Razzien (Mploka) waren ein oft angewandtes Mittel, um die Bevölkerung zu terrorisieren. Häufig liefen sie folgendermaßen ab: Im Morgengrauen umstellten deutsche Einsatzgruppen zusammen mit Mitgliedern der Sicherheitsbataillone einen Ort und alle männlichen Einwohner wurden aufgefordert, sich sofort zu versammeln. Die Informanten der Deutschen sorgten dafür, dass alle Kommunisten und Sympathisanten des EAM-Widerstands sofort verhaftet wurden. Emblematisch ist der „Mploko von Kokkinia”, bei dem am 17. August 1944 ungefähr 100 Männer erschossen und zwischen 3.000 und 4.000 Männer zuerst ins Konzentrationslager Chaidari und danach zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert wurden.
Libanon-Konferenz: Im Mai 1944 wurde die Eingliederung der EAM/ PEEA in die Regierung der Nationalen Einheit unter Georgios Papandreou vereinbart.
Schlacht um Athen – „Dekemvriana“: Der Zusammenstoß zwischen der Nationalen Befreiungsfront EAM/ELAS, der neuen griechischen Regierung und den Briten vom 3. Dezember 1944 bis zum 5. Januar 1945, als sich sich die geschlagenen ELAS-Einheiten zurückzogen.
Abkommen von Varkiza: Am. 12. Februar 1945 wurde in Varkiza in der Nähe von Athen ein Friedensvertrag zwischen der EAM-Delegation und der griechischen Regierung geschlossen. Die EAM verpflichtete sich darin, alle Geiseln freizulassen und die Waffen niederzulegen.