Oral History im Projekt
Mit Hilfe von Oral-History-Interviews beschreiben Männer und Frauen, Menschen von kulturellen Minderheiten, indigene Völker oder soziale Randgruppen ihre persönlichen Erfahrungen und vermitteln ihre eigenen Interpretationen der Geschichte. Die Interviews dokumentieren persönlich-menschliche Aspekte der historischen Erfahrung, die in anderen Quellen oft fehlen.
Die Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland und die dabei begangenen Verbrechen sind in der Erinnerungskultur Griechenlands noch immer sehr präsent. Doch lange Zeit war die Auseinandersetzung mit der Zeit der deutschen Okkupation in Griechenland stark von den jeweiligen politischen Machtverhältnissen und Positionierungen in der Bevölkerung geprägt. So war eine ausgewogene Auseinandersetzung mit der Besatzungszeit nicht möglich. Inzwischen hat sich die Situation geändert und die wissenschaftliche Bearbeitung verschiedenster Fragestellungen hierzu ist möglich und notwendig geworden.
Hierfür sind Zeitzeugeninterviews, wie sie im Rahmen von Oral-History-Befragungen aufgenommen werden, eine wichtige Grundlage: Sie informieren zu Ereignissen, zu denen keine Dokumente mehr existieren. Außerdem helfen sie dabei, Fragen nach dem "Weshalb" und "Wie" zu beantworten und die unterschiedlichen Erfahrungsperspektiven zu beleuchten. Die Interviews ergänzen so andere Quellen, die allein Fakten abbilden. Dabei sind sie als wissenschaftliche Methode für die Forschung anerkannt.