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Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland

Gymnasium Traben-Trarbach

Wettbewerbsbeitrag

Ansprache von Schülerinnen der 9b am Europatag im Gymnasium Traben-Trarbach

Präsentation der Plakate auf dem Europatag

Präsentation der Plakate auf dem Europatag

Wissensquiz auf dem Schulhof

Wissensquiz auf dem Schulhof

Präsentation vor Schülerinnen und Schülern der 5a

Präsentation vor Schülerinnen und Schülern der 5a

Die SchülerInnen beschäftigen sich mit der griechischen Geschichte, vor allem während der Zeit der deutschen Okkupation und den Schicksalen der ZeitzeugInnen aus dem MOG-Archiv und stellen sich so bewusst in die Tradition von ‚Denk mal – mach mal‘, dem demokratischen Entwicklungsprozess der Schule. Mit dem Motto ‚Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß?‘ will die Projektgruppe verdeutlichen, dass Unwissenheit nicht heißen kann, dass man sich mit der Vergangenheit nicht verantwortlich auseinandersetzen sollte. Die SchülerInnen gestalteten den Europatag am 9. Mai an ihrer Schule und stellten dabei Griechenland vor.

Der Beitrag besteht aus einer großen Anzahl unterschiedlicher Dokumente (mehr als 60 Einzeldokumente) zur Planung, Vorbereitung, Umsetzung und den Ergebnissen der Projektarbeit der SchülerInnen im Rahmen des Wettbewerbs. Er zeigt und dokumentiert die vielfältigen Schüleraktivitäten für den Europatag mit dem Schwerpunktthema Griechenland im 2. WK. Intention ist es, die Einbettung der Projektarbeit der SuS in den demokratischen Entwicklungsprozess der Schule zu verdeutlichen und die Sensibilisierung der SuS für historische, politische und gesellschaftliche Verantwortung zu fördern. Die eingereichten Beiträge zeigen Fotos von der Ausstellung mit Vorbereitungen, den einzelnen thematischen Stationen, Info-Plakaten und den verwendeten Hintergrundmaterialien zur deutschen Okkupation in Griechenland, Quiz- und Entscheidungsspiele, Videoaufzeichnungen: Kurzvorstellungen einzelner Projektbeiträge der SchülerInnen, Peer - to - peer Informationen, Wissens- und Entscheidungs- Parcours auf dem Schulhof, Audios/Umfrageaktion in der Stadt zum Thema Griechenland allgemein und in der Besatzungszeit (Zielgruppe: TouristInnen und Einwohner) mit Tonaufnahmen, Power-Point Präsentationen, Webpage, Reflexions-und Feedbackergebnisse der SuS sowie Ansprachen in den Pausen und auf dem Schulhof von SuS und dem Schulleiter.

Projektdokumentation

Nachdem ich bei einer Fortbildung in Mainz die MOG-Bildungsplattform kennengelernt hatte, war mir als Geschichtslehrerin klar, dass ich sie meinen Schüler:innen vorstellen musste. Kaum jemand weiß, welche schrecklichen Dinge sich während der Okkupationszeit in Griechenland ereignet haben, unsere Schulbücher sparen diese Geschichte mehr oder weniger aus.
Schüler:innen in verschiedenen Klassen und Oberstufen-Kursen waren entsetzt, als sie persönliche Schicksale kennenlernten.
Die Einladung zum Σχολικός διαγωνισμός „Challenge History – Remember Hellas“ führte, vorgestellt in den Klassen 9a und 9b, zunächst zu der Idee, fächerübergreifend in den Fächern Deutsch und Geschichte teilzunehmen. Beide Klassen begannen daher auf der Bildungsplattform zu arbeiten, während eines Expert:innenbesuchs von Regina Wiesinger von ihr angeleitet. Aus verschiedenen Gründen, dem Schulalltag und Corona geschuldet, war eine weitere Zusammenarbeit der Klassen nicht möglich.
Die 9b entschied sich daher dafür, viele eigene Ideen zur Umsetzung der Thematik zu entwickeln. Wichtig war den Schüler:innen von Anfang an, möglichst viele Mitglieder der Schulgemeinschaft und darüber hinaus über die Okkupationszeit in Griechenland zu informieren, und das auf Augenhöhe. Peer-to-Peer-Learning war also die Methode der Wahl, weil sie Schülerinnen und Schülern umfangreiche Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten lässt, indem ein aktiver Selbstlernprozess auf Augenhöhe stattfindet. In der Folge entschieden die Schüler:innen also selbst, wie sie arbeiten, welcher Medien sie sich bedienen und wie sie ihre Ergebnisse wem präsentieren wollten. 
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Kurze Reflexion des Griechenland-Projekts von einer Schülerin der 9b

Heute ist das Thema Krieg in Europa leider wieder näher als gehofft, umso wichtiger ist es, sich intensiv auch mit den historischen Wurzeln der europäischen Situation im Zweiten Weltkrieg zu beschäftigen. Wir, Schüler und Schülerinnen des Gymnasium Traben-Trarbachs, haben uns deshalb in den letzten Wochen intensiv mit diesem Themenfeld beschäftigt. In den Geschichtsbüchern sind, wie wir feststellen konnten, häufig nur Fakten über die Situation in Deutschland und der Eingriff der Alliierten präsent. Fundiertes Wissen über andere europäische Länder in dieser Zeit lässt sich kaum auffinden, ist aber ebenso wichtig, um das große Ganze zu verstehen.
Deshalb hat die Klasse 9b beschlossen, sich auch mit einem Land zu beschäftigen, über das man in den Schulbüchern nicht sehr viel erfährt. Die Wahl fiel auf Griechenland, weil wir eine Partnerschule in Athen haben. Schnell wurde deutlich, dass kaum jemand wusste, was Deutschland unter Führung Hitlers auch in Griechenland angerichtet hatte. Im Balkanfeldzug griff die deutsche Wehrmacht am 6. April 1941 das Königreich Griechenland an und alles veränderte sich für die griechische Bevölkerung. Das Alltagsleben in ständiger Angst, gefüllt mit Trauer, das Aufwachsen der Kinder in Konzentrationslagern mit ständigem Hunger, der Widerstand, Kriegsverbrechen und Shoah waren die Themengebiete, auf die wir uns dabei konzentrierten.
Neben der Recherche, wollten wir das gewonnene Wissen auch in die Praxis umsetzen und mit Passanten in Traben-Trarbach darüber ins Gespräch kommen. Wir erstellten hierzu Interviews mit sanfter Einführung in das Thema: “Waren Sie schon einmal in Griechenland?“, dann gingen wir über zu Multiple-Choice-Fragen, denn wir wollten wissen, wie viel die Menschen darüber wissen. Uns fiel jedoch sehr schnell auf, dass vielen Passanten ihr Mangel an Wissen eher unangenehm war und sie ein Interview lieber vermeiden wollten. Mit einer Seniorengruppe führten wir ein intensives Gespräch über das Weltkriegsgeschehen, mussten aber auch hier feststellen, dass die Kenntnisse über Griechenland eher lückenhaft waren. Hier konnten wir über die Ergebnisse unserer Recherche berichten und es entwickelte sich ein echter Dialog.
Später konnten wir am großen Europatag an unserer Schule ebenfalls das Gelernte unter Beweis stellen. Wir durften unser Wissen, durch viele Aktionen, wie z.B. Präsentationen, Plakate, Spielen auf dem Schulhof und Webseiten zur eigenen Information spielerisch vor allem an die Jüngeren weitergeben. An diesem Tag haben wir wahrhaftig gemerkt, was wir alles gelernt haben. Wir hoffen natürlich, dass wir den Spaß am Lernen vermitteln konnten. Viele positive Rückmeldungen haben uns während dem Projekt und nach dem Projekt sehr glücklich gemacht und motiviert weiterzumachen, obwohl es manchmal sehr anstrengend war. Das Lernerlebnis war etwas Besonderes, da wir uns aussuchen durften, wie wir lernen, auf welches Themenfeld wir uns spezialisieren und wie wir unsere Lernerfolge festhalten. Besonders das Freie Lernen war eine erfrischende Abwechslung. Für jeden war etwas dabei und so war das Lernen individuell auf jeden angepasst. Festhalten können wir also, dass wir aus diesem Projekt sehr viel Wissen mitnehmen konnten und die Weiterbildung an unserer Schule und unserer Stadt gefördert haben. Am Europatag war es nämlich schier unmöglich, aus der Schule zu laufen und gar nichts mitgenommen zu haben und das nennen wir einen vollen Erfolg! Und uns ist klar geworden, dass es immer wichtig ist, sich mit den historischen Wurzeln zu befassen und auch die Randgebiete zu betrachten, um Situationen objektiv bewerten zu können. Dies ist heute leider aktueller denn je.