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Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland

20. Mai 2021: 80 Jahrestag der Schlacht um Kreta

Anlässlich des 80. Jahrestages der Schlacht um Kreta gedenkt das Projekt "Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland" den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Archivs, die von ihren Erlebnissen rund um die deutsche Invasion auf der Insel berichten. 

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In einer Zusammenstellung von Interviewausschnitten aus dem MOG-Archiv berichten Dimitrios Antonogiorgakis, Charalambos Vidakis, Eleftheria Alevizaki und Vasilios Papadopoulos davon, wie sie die Invasion der deutschen Fallschirmjäger am 20. Mai 1941 auf Kreta, den Kampf der Bevölkerung gegen die deutschen Besatzer und die ersten Verbrechen an der Zivilbevölkerung miterlebten.

Im Alter von sieben Jahren erfuhr Vasilios Papadopoulos die tragischen Konsequenzen, welche das “Unternehmen Merkur” für sein Heimatdorf Mirisia bei Rethymno hatte. Dieses stand im Zentrum heftiger Kämpfe zwischen den deutschen Fallschirmjägern und den alliierten Truppen. Die Dorfbewohner wurden Opfer einer der ersten Massenermordungen von Zivilisten durch deutsche Truppen in Griechenland, bei der Vasilios Papadopoulos seine Mutter, seine Tante und seine Oma verlor.

Charalampos Vidakis beteiligte sich zusammen mit weiteren Bewohnern der Dörfer Theriso, Kerameia, Varyptero freiwillig an den Kämpfen mit deutschen Fallschirmjägern in der Region Chania. Doch nach der Rückkehr in sein Heimatdorf "kamen wir nicht zur Ruhe", wie er bezeichnend sagt. Die Lage in der Region der sogenannten Riza-Dörfer blieb weiter angespannt und in den Dörfern Alikianos und Skine kam es zu massiven "Vergeltungsaktionen" der deutschen Besatzer. 1944 wurde Vidakis im Zuge einer deutschen “Säuberungsaktion" gefangen genommen und in ein deutsches Konzentrationslager verschleppt.

Das Archiv "Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland" enthält insgesamt 12 Zeitzeugenberichte von Menschen, die die Invasion auf Kreta erlebten und als Partisanen der ELAS und anderer Widerstandsorganisationen gegen die Deutschen kämpften und Zeugen der Massaker an der Zivilbevölkerung wurden, die in zahlreichen Ortschaften wie Rodakino, Koxare, Kali Sykia, Amari, Misiria, Anogia, Asteri, Stavromeno und vielen anderen verübt wurden. Einige der Zeitzeugen wurden aufgrund ihrer Widerstandstätigkeit in deutsche Konzentrationslager deportiert, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten.