Der ehemalige Staatspräsident der Hellenischen Republik, Karolos Papoulias, wurde 1929 in einer kleinen Ortschaft in Nordwestgriechenland geboren. Noch während seiner Schulzeit am Gymnasium in Pogoniani schloss er sich dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung im 15. Regiment der ELAS-Partisanen an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Rechtswissenschaften in Athen, Mailand und Köln. Während seines Aufenthalts in Deutschland publizierte er 1968 im Suhrkamp-Verlag zur Geschichte des griechischen Widerstands.

Als Mitglied in der griechischen Redaktion der Deutschen Welle engagierte er sich zugleich öffentlich gegen die Militärdiktatur von 1967 bis 1974. Zurück in Griechenland wurde er einer der Begründer der sozialdemokratisch ausgerichteten PASOK. Ab 1977 war er für die Partei Abgeordneter für den Wahlkreis Ioannina. Von 1985 bis 1989 und nochmals von 1993 bis 1996 war er griechischer Außenminister. 2005 bis 2015 hatte er das Amt des Staatspräsidenten der Hellenischen Republik inne.

Im Interview für das Archiv "Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland" berichtet Karolos Papoulias von seinem Leben und der Erinnerungskultur, wie sie nach seiner Beobachtung in Deutschland und Griechenland gepflegt wird. Daneben äußert er sich zu seinem Engagement in der Entschädigungsfrage, die er als Außenminister 1995 auf zwischenstaatlicher Ebene erneut auf die Tagesordnung setzte.Das Interview ist hier einsehbar: https://archive.occupation-memories.org/de/interviews/mog095